Die Behandlung von Essstörungen ist immer noch ungenügend (Herpertz & HerpertzDahlmann, 2017). Der Grund dafür ist eine lückenhafte Versorgung. Die Integrierte Versorgung nach §140 SGB V schafft neue Möglichkeiten, um berufsgruppen- und sektorenübergreifend zu versorgen. Das Netzwerk Essstörungen im Ostalbkreis e.V. (NEO)schloss 2007 mit der AOK Baden-Württemberg einen Integrierten Versorgungsvertrag ab. Durch die Koordination der Zusammenarbeit von verschiedenen Berufsgruppen und Diensten wurde erstmals ein multimodaler Gesamtbehandlungsplan im ambulanten Setting für Essstörungen geschaffen. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Überprüfung der Wirksamkeit, sowie der Langfristigkeit der multimodalen Behandlung des IV-Projektes NEO. Es wurden vier Fragebögen (EDI-2, EDE-Q, PHQ-D, SCL-90-R) bei Aufnahme (T0), nach der Behandlung (T2) und ein Jahr nach der Behandlung (T3) zur Untersuchung der essstörungsspezifischen und allgemeinen Symptomatik ausgefüllt. Zusätzlich wurden Experten-/Expertinnenurteile durch die zuständigen Behandelnden erhoben. In die vorliegende Studie wurden 63 Teilnehmende im Zeitraum von August 2007 bis Oktober 2020, welche die komplette Behandlung (T0 bis T3) durchliefen, miteinbezogen. Bei 36.5 Prozent der Betroffenen wurde eine Anorexia nervosa, bei 42.9 Prozent eine Bulimia nervosa und bei 20.6 Prozent eine Binge-Eating-Störung diagnostiziert. Die statistische Auswertung der Fragebögen und die Experten-/Expertinnenurteile der zuständigen Ärzte/Ärztinnen zeigten nicht nur, dass sich die Symptomatik der Teilnehmenden verbesserte, sondern ebenso, dass Therapieerfolge über zwölf Monate gehalten wurden. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zeigen einerseits mit statistischen, wie andererseits nach klinischen Signifikanzkriterien in den primären Ergebnismaßen und in den sekundären Ergebnismaßen, durchgängig Verbesserungen im Sinne einer Verringerung der Symptomausprägung. Die hier gefundenen Ergebnisse bestätigen somit den Erfolg einer ambulanten multimodalen Behandlung von Essstörungen durch das Integrierte Versorgungsprojekt des Netzwerk Essstörungen im Ostalbkreis e.V.
Titelaufnahme
- TitelWirksamkeit und Nachhaltigkeit der multimodalen Behandlung der Integrierten Versorgung des Projektes Netzwerk Essstörungen im Ostalbkreis e.V / vorgelegt von: Maja Lara Eickholt
- verfasst von
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- ErschienenInnsbruck, 04.06.2021
- Umfang113 Seiten : Diagramme
- AnmerkungAbstract in englischer Sprache
- Datum der AbgabeJuni 2021
- SpracheDeutsch
- DokumenttypMasterarbeit
- Schlagwörter
- Schlagwörter (DE)
- Schlagwörter (EN)
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- Nachweis
Treatment for eating disorders is still insufficient (Herpertz & Herpertz-Dahlmann, 2017). The main reason for this phenomenon is incomplete care. Integrated care according to §140 SGB V creates new opportunities to provide care across various professions and sectors. The „Netzwerk Essstörungen im Ostalbkreis e.V.“ concluded an integrated care contract with the AOK Baden-Württemberg in 2007. By coordinating the cooperation of different professional groups and services, a multimodal overall treatment plan in the outpatient setting for eating disorders was created for the first time. The aim of the present study was to examine the effectiveness as well as the sustainability of the multimodal treatment of the IV-Project NEO. At admission (T0), after treatment (T2) and one year after treatment (T3), four questionnaires (EDI-2, EDE-Q, PHQ-D, SCL-90-R) were completed to examine eating disorder-specific and general symptoms. Expert judgments were collected by the responsible treatment providers. In the present study 63 patients were included in the period from August 2007 to October 2020, who underwent the complete treatment (T0 to T3). Anorexia nervosa was diagnosed in 36.5 percent, Bulimia nervosa in 42.9 percent and Binge-Eating-Disorder in 20.6 percent of the cases. The evaluation of questionnaires and expert opinions of the responsible physicians showed not only that the symptoms of the participants improved, but also that the success of the therapy could be maintained over twelve months. The outcome of the present study shows on the one hand, with statistical, as well as on the other hand with clinical significance criteria in the primary outcome measures and in the secondary outcome measures, consistent improvements in the sense of a reduction of the symptom expression. The results confirm the success of a multimodal and integrative treatment of eating disorders by the project „Netzwerk Essstörungen im Ostalbkreis e.V.
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