Punktgestützte Flachdecken aus Brettsperrholz für mehrgeschossige Gebäude stellen den Holzbau aus statischer Sicht vor Herausforderungen. Zum einen entstehen an den Auflagerpunkten Spannungskonzentrationen in Form von Rollschub und Querdruck, auf die Brettsperrholz nur gering belastbar ist, und zum anderen müssen die einzelnen Brettsperrholzelemente, die nur in begrenzten Dimensionen hergestellt werden können, möglichst biegesteif, tragfähig und robust auf der Baustelle verbunden werden.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit diesen beiden Problemstellungen und stellt Lösungsansätze dafür vor, wobei der Schwerpunkt auf die Verstärkung des Auflagerbereichs mit einem Systemverbinder gelegt wird. Nachdem die Bestandteile, der Entwicklungsprozess und die Montage des Verbinders erläutert werden, wird anhand von experimentellen, numerischen und analytischen Untersuchungen die Funktionsweise des Verbinders beschrieben. Die Auswertung der Laborversuche an einem Durchstanzprüfstand erlaubt die Schlussfolgerung, dass Rasterabstände von mehr als 5 m mit dem Systemverbinder und gängigem Brettsperrholz aus Fichte auf schlanken Stützen möglich sind. Aufbauend auf den Laborversuchen wird mit numerischen Simulationen die Wechselwirkung des Verbinders mit dem Brettsperrholzelement vorgestellt. Die Belastung des Verbinders durch die Kraft in den Stützen wird ebenfalls mit experimentellen, numerischen und analytischen Methoden untersucht.
Die Arbeit stellt außerdem vor, wie mit Laborversuchen unter geringem Messaufwand die Rotationssteifigkeit einer biegesteifen Verbindung zwischen Brettsperrholzelementen bestimmt werden kann. Diese Vorgehensweise wird konkret für eine geschraubte Variante und eine mit eingeklebten sandgestrahlten Stahlblechen angewandt.
Den Abschluss der Arbeit bildet der Bau einer punktgestützten Flachdecke aus Brettsperrholz mit einer Rasterweite von 5 x 5 m, bei welcher der Systemverbinder und die eingeklebten sandgestrahlten Stahlbleche eingesetzt werden.