Interpersonelle Attraktion gilt als interessantes Forschungsgebiet der Partnerschafts- und Attraktivitätsforschung. In dieser Untersuchung soll der Einfluss von wahrgenommener und tatsächlicher Ähnlichkeit zweier Interaktionspartner im Hinblick auf eine Zustimmung zu einem weiteren Treffen (tatsächliche Partnerwahl) untersucht werden. Die Studie wurde als dual Eye-Tracking-Untersuchung durchgeführt. Dafür wurden 240 Interaktionen in einem Speed-Dating-Kontext untersucht (N = 60). 30 weibliche und 30 männliche Teilnehmer nahmen an der Studie teil, um jeweils vier Interaktionspartner für 5-minütige Interaktionen zu treffen. Zudem wurden 8 Konföderierte in die Studie miteinbezogen. Erhebungen zur tatsächlichen sowie wahrgenommenen Ähnlichkeit wurden durchgeführt. Dabei sollen individuelle Unterschiede im Blickverhalten untersucht und mit romantischem Interesse in Verbindung gebracht werden. Es konnten keine geschlechtsspezifischen Unterschiede im Blickverhalten ermittelt werden. Bezüglich der tatsächlichen Partnerwahlen konnte ebenfalls kein Geschlechtsunterschied gefunden werden. Es zeigte sich lediglich mehr kurzfristiges als langfristiges Interesse an einer weiterführenden Beziehung bei Frauen. Ein Ergebnis, dass entgegen den aufgestellten Hypothesen ermittelt werden konnte. Bei Männern konnte hingegen kein Unterschied im romantischen Interesse nachgewiesen werden. Zudem steht in dieser Studie Attraktivität nur für Frauen in Zusammenhang mit romantischem Interesse. Bei Männern konnte kein solcher Effekt nachgewiesen werden. Entgegen der Erwartung dieser Untersuchung konnten sowohl generell als auch speziell wahrgenommene Ähnlichkeit als negativer Prädiktor für Partnerwahlen ermittelt werden. Dabei zeigt sich speziell wahrgenommene Ähnlichkeit als stärkerer Prädiktor im Vergleich zur generell wahrgenommenen Ähnlichkeit. Ein Ergebnis, das den vorangegangenen Forschungsergebnissen widerspricht. Aufgrund der gering ausgefallenen gegenseitigen Partnerwahlen (Matches) sowie der Erhebung bei jungen Erwachsenen homogener Sozialisierung soll eine Generalisierung der Ergebnisse nur mit Vorsicht vorgenommen werden.
Titelaufnahme
- TitelEinfluss wahrgenommener und tatsächlicher Ähnlichkeit auf interpersonelle Anziehung
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- Datum der AbgabeApril 2023
- SpracheDeutsch
- DokumenttypMasterarbeit
- Schlagwörter (DE)
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Interpersonal attraction is considered an interesting topic of research in partnership and attractiveness research. This study aims to investigate the influence of perceived and actual similarity between two interaction partners in terms of agreeing to meet again (actual partner choice). The study was conducted as a dual eye-tracking investigation. Therefore, 240 interactions were investigated in a speed-dating context (N = 60). 30 female and 30 male participants took part in the study to meet four interaction partners for 5-minute interactions each. 8 confederates were included. Data on actual as well as perceived similarity were collected to examine individual differences in gaze behavior and relate them to romantic interest. No gender differences in gaze behavior could be determined. Regarding actual partner choices, no gender difference could be found. Only women showed more short-term than long-term interest in a continuing relationship. This was a result that contradicted the hypotheses. No difference in romantic interest could be demonstrated for men. Furthermore, attractiveness is related to romantic interest only for women. No such effect could be verified for men. Contrary to the expectation of this study, both generally and specifically perceived similarity could be identified as a negative predictor of mate choice. Specifically perceived similarity was found to be a stronger predictor compared to generally perceived similarity. A result that is contrary to prior research findings. Due to low mutual partner choices (matches) and the investigation of young adults with homogeneous socialization, a generalization of the results can only be made with caution.