Der globale Wandel und lokale menschliche Aktivitäten wirken sich weltweit auf Bergseen aus. Die ökologischen Auswirkungen sind vielfältig und umfassen Veränderungen der Artenzusammensetzung, des trophischen Zustands und der thermischen Dynamik. Infolgedessen können sich die Funktionsweise und die Prozesse der Ökosysteme von Bergseen grundlegend ändern. Die Auswirkungen solcher Veränderungen auf die Ökosystemleistungen (ÖSL) und die damit verbundenen Beiträge zum menschlichen Wohlergehen bleiben jedoch unklar, da es bislang an integrativen Bewertungsverfahren fehlt. In dieser Arbeit wurde eine ÖSL-Perspektive verfolgt, um das Verständnis der menschlichen Interaktion mit Bergseen und der sozialen und ökologischen Auswirkungen des globalen Wandels zu verbessern. Die Befragung von Interessenvertretern und Nutznießern ergab, dass regulierenden und erhaltenden ÖSL (z. B. Lebensraum), kulturellen ÖSL (z. B. Ästhetik, Erholung, Bildung, Existenz) und bereitstellenden ÖSL (z. B. Oberflächenwasser) große Bedeutung beigemessen wird. In Übereinstimmung mit dem hohen Naturwert der Bergseen wurden naturbezogene Erfahrungen und damit verbundene Beiträge zum Wohlbefinden hervorgehoben. Auf dieser Grundlage wurden multimetrische ÖSL-Indikatoren entwickelt, um das potentielle ÖSL-Angebot zu quantifizieren, welches für Fallstudienseen in den europäischen Alpen unterschiedlich ausgeprägt war und sozial-ökologische Kontextvariablen widerspiegelte (d. h. See- und Umwelteigenschaften, Zugänglichkeit, Nutznießer). Dies ermöglichte eine breitere Kategorisierung und die Entwicklung eines integrativen Bewertungsansatzes für die ÖSL von Bergseen sowie die Bewertung der Exposition gegenüber den Belastungen durch den globalen Wandel. Zu den Schlüsselfaktoren, die die Exposition bestimmen, gehörten die Zugänglichkeit und Umweltgradienten, die die menschliche Nutzung der Bergseen beeinflussen. Es wurde festgestellt, dass sich der Klimawandel auf alle ÖSL-Kategorien auswirken kann, wohingegen sich der Druck durch die menschliche Nutzung hauptsächlich auf ÖSL auswirkt, die den ökologischen Zustand widerspiegeln (z. B. Lebensraum, Ästhetik). Die Ergebnisse legen nahe, dass angesichts der potentiell negativen Auswirkungen des globalen Wandels spezifische Managementmaßnahmen erforderlich sein könnten. Insgesamt trägt diese Arbeit zu einem sozial-ökologischen Verständnis von Gebirgsseen bei, das für künftige Forschungen relevant ist, die darauf abzielen, ökologische und soziale Aspekte miteinander zu verbinden, um eine nachhaltige Verwaltung und Nutzung von Seen in Bergregionen und darüber hinaus zu unterstützen
Titelaufnahme
- TitelAssessing ecosystem services of mountain lakes : an integrative approach to link socio-cultural perspectives, multi-metric indicators, and global change pressure / presented by Manuel Ebner
- verfasst von
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- Erschienen
- UmfangII, 262 Seiten : Illustrationen, Diagramme, Karten
- AnmerkungKumulative Dissertation aus sieben Artikeln
- Datum der AbgabeMai 2022
- SpracheEnglisch
- DokumenttypDissertation
- Schlagwörter (DE)
- Schlagwörter (EN)
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Global change and local human activities affect mountain lakes worldwide. The ecological effects are manifold, including changes in species composition, trophic state, and thermal dynamics. As a result, the functioning and processes of mountain lake ecosystems may be altered fundamentally. However, the impacts of such changes on ecosystem services (ES) and related benefits to human well-being remain unclear due to a lack of integrative assessment approaches. In this thesis, an ES perspective was adopted aiming to advance the understanding of human interaction with mountain lakes and the social and ecological impacts of global change. Consultation of stakeholders and beneficiaries revealed high importance attributed to regulation and maintenance ES (i.e., habitat), cultural ES (i.e., aesthetic, outdoor recreation, education, existence), and provisioning ES (i.e., surface water). Consistent with the high natural value of mountain lakes, nature-based experiences and related well-being benefits were emphasised. On this basis, multi-metric ES indicators were developed to quantify the potential supply of ES, which was found to vary across case study lakes in the European Alps, reflecting social-ecological contextual variables (i.e., lake and environmental characteristics, accessibility, beneficiaries). This allowed for a broader categorisation and the development of an integrative valuation approach, as well as assessing the exposure of mountain lakes to global change pressures. Key factors that govern exposure included accessibility and environmental gradients affecting human use of mountain lakes. Climate change pressures were found to affect all ES categories, whereas human use pressures may predominantly affect ES reflecting ecological states (i.e., habitat, aesthetic). The results suggest that tailored management measures may be needed in view of the potentially negative impacts of global change pressures. Overall, this thesis contributes to a social-ecological understanding of mountain lakes, relevant to future research that aims at bridging ecological and social aspects, supporting sustainable management and use of lakes in mountain regions and beyond.