Im Zentrum meiner Dissertation stehen urbane Transmedia Festivals, die hier erstmals als neue Form urbaner Events konzeptualisiert werden. Theorien zur Netzwerkgesellschaft und Prekarisierungsgesellschaft funktionieren als Interpretationsfolien. Für den Bereich der Kulturarbeit sind freiberufliche Tätigkeiten mit zeitlich begrenzten Vertragsverhältnissen, symbolisch vergütete oder unbezahlte Praktika und Einsatz von Freiwilligen, sogenannten Volunteers, charakteristisch. Davon sind auch die international agierenden Transmedia Festivals zunehmend geprägt. Mehr noch, sie sind, so meine These, Kristallisationspunkte von technologisch-ökonomischen und sozial-politischen Verschiebungen. Transmedia Festivals sind Wirklichkeitsausschnitte der Spätmoderne, die besonders von der politisch-kulturellen Dimension von Prekarisierungsprozessen betroffen sind. Anhand der Festivals wird deutlich, wie die Events dieser Szenen immer stärker mit ökonomischen und politischen Aspekten der Gesellschaft verflochten sind und dass Selbstbestimmtheit, Kreativität, Mobilität, Flexibilität, Improvisation oder Innovationsfreude nicht nur kein Gegenbild mehr zu Arbeit darstellen, sondern vielmehr zum Leitbild einer neuen, größtenteils prekären Arbeitswelt geworden sind. Darüber hinaus werden die künstlerischen Praktiken der Festivals untersucht, insbesondere experimentell-elektronische Musik und Sound Art.
Titelaufnahme
- TitelTransmedia Festivals : audiosoziale Gemeinschaften zwischen künstlerischem Experiment und Ökonomisierung / vorgelegt von MA Bianca Ludewig
- Weitere TitelTransmedia festivals : music scenes between artistic experiment and economisation
- verfasst von
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- Erschienen
- Umfang738 Seiten : Illustrationen
- AnmerkungAbweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers
- Datum der AbgabeNovember 2021
- SpracheDeutsch
- DokumenttypDissertation
- Schlagwörter
- Schlagwörter (DE)Avant-garde / Transmedia Festivals / Eventization, Festivalization / Gentrification / Urban Festivals / Urban Transformation / Precarity in Art and Culture / Experimental Music / Electronic Music / Noise / Media Art / Sound Art / multi-year field research / Ethnography / Cultural Studies / Theory of Transmedia Festivals / Networks / Ars Electronica Festival / Heart of Noise / CTM Festival / Berlin Atonal / Rokolectiv / UH Fest / Wiener Festwochen / donaufestival / CYNETART
- Schlagwörter (EN)Urbane Festivals / Avantgarde / Elektronische Musik / Experimentelle Musik / Noise / Media Art / Sound Art / Netzwerke / prekäre Kunst- und Kulturarbeit / Eventisierung / Festivalisierung / Gentrifizierung / Ethnografische Methoden / Feldforschung / Kulturtheorie / Ars Electronica Festival / Heart of Noise / CTM Festival / Berlin Atonal / Rokolectiv / UH Fest / Wiener Festwochen / donaufestival / CYNETART
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Over the past couple of decades, urban transmedia festivals have gained a distinct presence in the European cultural landscape, constituting an alternative to other, more dominant, conceptions of music festivals. This article introduces transmedia festivals as a new type of contemporary festival and situates them in wider urban processes. Transmedia festivals originated on the fringes of new urban scenes, in which media art overlapped with electronic music and club culture. Based on multi-year field research, this article argues that these festivals have become part of urban renewal processes. The core focus of this article is therefore how transmedia festivals are part of processes such as eventization, culturalization, precarization, and gentrification. Local and EU-funding-policies, moreover, impose opportunities and dilemmas on urban festivals. The article is a contribution to the still small area of cultural and urban studies on such festivals in Europe, and situates transmedia festivals within urban cultural change. Another major focus is on the artistic and cultural practices presented at the festivals; which are experimental electronic music, media art and sound art.