Die Analyse von Verbalisierungen der Emotion Trauer in mittelhochdeutschen Texten, insbesondere im Tristan, im Nibelungenlied und im Eneasroman steht in dieser Arbeit im Vordergrund. Anhand der theoretischen Einleitung, die einen Input zur Forschungslage in Bezug auf Emotionscodierungen im Mittelalter geben soll, haben sich verschiedene Kriterien herauskristallisiert, die bei der Untersuchung der relevanten Stellen eine Rolle spielen können. So wird in den relevanten Auszügen markiert, inwiefern Trauer zum Ausdruck kommt, wie sie beschrieben wird, welche Lexik verwendet wird und auf welche Weise ritualisierte Handlungen vollzogen werden. Dadurch lassen sich die von der Gegenwart verschiedenen Konzepte von Trauer erkennen.
Der didaktische Teil der Arbeit präsentiert einige Vorschläge, wie das Nibelungenlied, der Tristan und der Eneasroman in den jeweiligen Phasen (Einstieg, Erarbeitung, Sicherung) behandelt werden können. Die angegebenen Verfahren bieten jedoch nur einen Bruchteil der möglichen Vermittlungsoptionen der Werke dar. Ebenso sollen die Entwürfe, die die Emotion der Trauer in Zusammenhang mit anderen Fächern fokussieren, als Impuls gelten.