Ziel: Ziel dieser Dissertation war es, die Funktionalität und die follikuläre Entwicklung in kryokonserviertem und wieder aufgetautem humanen Ovargewebe zu untersuchen. Zusätzlich sollten molekulare Mechanismen, die bei der Follikelrekrutierung eine Rolle spielen untersucht werden.
Methode: Zwei drei-Millimeter -große Stücke von kryokonserviertem und wieder aufgetautem humanen Ovargewebe von weiblichen Krebspatientinnen (n=11) wurden subkutan in den Nacken von sechs Wochen alten ovarektomierten SCID Mäusen (n=33) für vier (n=18) und 12 (n=15) Wochen xenotransplantiert. Am Ende des Beobachtungszeitraumes wurden die Transplantate entnommen und histomorphologisch und immunohistochemisch mit dem Proliferationsmarker KI67 analysiert. Apoptose wurde mittels TUNEL-Färbung bestimmt. Die PTEN Genexpression nach Xenotransplantation wurde mit qPCR, die PTEN Proteinexpression immunhistochemisch untersucht. Die endokrine Funktion des Ovars wurde mittels ELISA eruiert. Als Kontrolle wurde Gewebe direkt nach dem Auftauen ohne anschließende Xenotransplantation verwendet. P-Werte < 0,05 waren statistisch signifikant.
Resultat: 32 von 33 Mäusen haben den Beobachtungszeitraum überlebt. Die Transplantatswiedergewinnungsrate war 95.58% (65 von 68 Transplantaten). Der Prozentsatz an Primordialfollikeln nach vier (P<0,001) und 12 Wochen (P=0,009) Xenotransplantation war signifikant niedriger als in der Kontrollgruppe. Der Prozentsatz an sekundären Follikeln war signifikant höher nach vier (P=0,018) und nach 12 Wochen (P=0,001) Xenotransplantation als in der Kontrollgruppe. Nach vier und 12 Wochen Xenotransplantation konnten signifikant mehr proliferierende Follikel als in der Kontrollgruppe (P<0,001) mittels KI67-Färbung detektiert werden. Mittels TUNEL-Färbung konnte gezeigt werden, dass alle Follikel nach Xenotransplantation intakt waren. 4 Wochen nach Xenotransplantation war die Expression von PTEN um 2,47 -fach reduziert. Dieses Ergebnis war signifikant, wenn man 2-Ct analysierte (P=0,042).
Zusammenfassung: Die höhere Menge an wachsenden im Vergleich zu ruhenden Follikeln, die man nach Xenotransplantation beobachten kann, wird höchstwahrscheinlich durch eine verminderte Expression von PTEN mit einer anschließenden beschleunigten Follikelrekrutierung verursacht.